Komisches Verständnis von Steuergerechtigkeit

Der ehemalige Richter am Bundesverfassungsgericht Professor Paul Kirchhof wurde heute auf SPON interviewt. Darin behauptet er, daß ein einziger Steuersatz von 25% am gerechtesten wäre. Ich stimmer im in soweit zu, daß es wirklich deutlich gerechter wäre, wenn die ganzen TOP-Verdiener und Wohlhabenden in unserem Land auch wirklich mindestens 25% Steuern zahlen würden. Aber leider ist es ja so, daß man bei uns nur dann Steuern vermeiden kann, wenn man eigentlich ordentlich Steuern zahlen müßte. Es wird ja immer wieder berichtet, daß zigfache Millionäre einen absoluten Witz, teilweise lediglich im 3- oder 4-stelligen Bereich, an Steuern bezahlen. Denn nur wenn man genügend verdient/Einkommen hat, kann man einerseits die Steuervergünstigungen, -förderungen und -sparmodelle in Anspruch nehmen und sich vor allem so gute Steuer- und Finanzberater leisten, die alle Schlupfwinkel kennen. Es ist meiner Meinung nach in unserer heutigen komplexen Welt so, daß der Staat nur über steuerliche Regelungen Einfluß in vielen Lebensbereichen nehmen kann und deshalb sind die komplizierten Steuergesetze bei uns sicherlich nicht völlig verzichtbar (allerdings sollte man sie regelmäßig nochmal wieder auf ihren Sinn überprüfen, genauso wie die reduzierten Steuersätze). Meiner Meinung nach sollte man aber lieber dafür sorgen, daß niemand seine Steuerschuld auf Null rechnen kann. Neben dem Maximal-Steuersatz sollte es deshalb auch einen Minimal-Steuersatz geben! Das wäre in meinen Augen echte Steuergerechtigkeit!

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